Jeder der sich mit Tomaten beschäftigt, hat schon mal etwas vom Ausgeizen gehört.
Beim Ausgeizen entfernt man Seitentriebe der Pflanze. Und jeder hat zu diesem Thema seine eigenen Meinung.
Unbestreitbar ist, dass die Seitentriebe Nährstoffe brauchen. Wenn zu viele dieser Seitentriebe stehen bleiben, kann die Pflanze die Tomatenfrüchte im schlechtesten Fall nicht mehr mit ausreichend Nährstoffen versorgen. Die Folge sind kleine Früchte, schlechte Qualität oder Früchte die nicht ausreifen.
Die radikale Variante ist, alle Seitentriebe zu entfernen - also auszugeizen.
Ich selbst habe immer mal wieder 1-3 Triebe wachsen lassen. Auch dort bilden sich nämlich Früchte. Die Pflanze trägt also in Summe mehr Früchte. Gerade wenn die Wuchshöhe z.B. durch kleine Pflanzstäbe limitiert ist, lasse ich gern einen Seitentrieb stehen. Wie gesagt, es besteht die Gefahr, dass die Pflanze damit nicht mehr genug "Kraft" für alle Früchte hat. Das muss man ausprobieren.
Um das Ganze mal zu vergleichen, habe ich mir dieses Jahr zwei Sorten ausgesucht. Die "Rheinlands Ruhm" und die "Tamina". Jeweils eine Pflanze habe ich komplett ausgegeizt und bei einer Pflanze habe ich exakt einen Seitentrieb stehen lassen. Auch habe ich darauf geachtet, dass die Pflanzen in etwa die gleiche Wuchshöhe und Kompaktheit haben. Damit sollte es vergleichbar sein. Ich bin gespannt, wie sehr sich die Früchte der ausgegeizten Pflanze von denen der anderen Pflanze unterscheiden.
Das Ausgeizen selbst ist einfach. Man erkennt die Seitentriebe sehr schnell. Sie wachsen in der "Achsel" zwischen dem Haupttrieb und dem Seitenarm mit den Blättern. Man knickt den Seitentrieb dann einfach ab. Je früher, desto besser, damit die Pflanze nicht unnötig Kraft dorthin gibt. Kleiner Tipp: Handschuhe anziehen! Die Hände riechen zwar sonst danach lecker nach Tomate, die Verfärbungen waschen sich aber nur sehr schwer von der Haut ab.
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Sollte weg - großer Seitentrieb oben links / kleiner Trieb unten rechts
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Die Seitentriebe können sehr groß werden |