Sonntag, 28. Oktober 2012

Tomaten Samen

Aus der diesjährigen Tomatenernte die eigenen Samen gewinnen, das wäre es. Einfach die kleinen Pflänzchen im nächsten Jahr selbst ziehen und so das Geld für die Pflanzen im Gartenmarkt sparen. Soweit der Plan. In der Praxis sah das schon anders aus.


lecker: Cocktailtomaten aus eigenem Anbau


Der Samen ließ sich nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten eigentlich ganz gut gewinnen. Die kleinen Samen in der Tomate sind schnell entfernt. Anfangs habe ich sie auf ein Küchentuch gelegt. Das Küchentuch zieht auch schnell die überschüssige Feuchtigkeit ab, aber verklebt dann komplett mit den Samenkörnern.


Löffel mit Samen aus eine Cocktailtomate


Also neuer Anlauf: die kompletten Samen habe ich auf einen kleinen Teller gepackt und einfach trocknen lassen. Das ging ganz gut, wobei in einem Fall die Samen geschimmelt sind. Nach ein paar Tagen hat man aber schnell eine Menge Saatgut selbst gewonnen.


Getrocknete Tomatensamen


Die Samen habe ich dann in eine alte Kaugummi-Dose gepackt. Die Dose eignet sich aus meiner Sicht sehr gut, denn sie lässt sich bequem verschließen, ist einigermaßen Lichtdicht und lässt sich einfach beschriften.


Ab in die Dose und mal sehen, was daraus wird...


Jetzt zum eigentlichen Problem. Nachdem ich mühevoll die Samen gewonnen hatte, bekam ich mit, dass wir uns in diesem Jahr für Hybrid Sorten bei den Tomaten entschieden hatten. Bei Hybrid Sorten handelt es sich um gekreuzte Sorten, die besonders widerstandsfähig sind. Wenn man daraus neue Pflanzen züchtet, kommt im Regelfall nur ein "Elternteil" durch. Das heißt, das man eine komplett andere Sorte bekommt, als die Sorte, die man eigentlich hatte. Oft werden die Pflanzen auch einfach gar nichts.

Soviel Aufwand für die Katz? Nö,nö,nö. Ich werde die Samen schön im Frühjahr aussäen und die kleinen Pflänzchen auch in den Garten setzen. Wir wollen doch mal sehen, was da leckeres draus wird. Für das nächste Jahr werden wir uns aber nicht für Hybrid Sorten entscheiden. Dann klappt es auch mit dem Saatgut.

Die Mais-Ernte

Dieses Wochenende war nochmal richtig schönes Wetter. Zeit sich den Gemüsegarten nochmal anzusehen. An einigen Tagen der vorherigen Woche gab es morgens schon Frost, so dass die Pflanzen über kurz oder lang wohl erheblich leiden werden.

Der Mais sieht nach wie vor gut aus. Lediglich die grüne Farbe ist jetzt ein wenig mit schwarzen Punkten durchsetzt. Großartig gewachsen scheinen die Maiskolben nicht mehr zu sein. Das ist aber in Anbetracht der niedrigen Temperatur und der wenigen Sonnenstunden kein Wunder.


Mais vor der Ernte


Wenn man den Maiskolben sanft drückt, stellt sich ein weiches Gefühl ein. Die Maiskörner geben ein wenig nach, es fühlt sich etwas an wie Gummi. An und für sich das richtige Zeichen für die Ernte.

Nach der Ernte zeigt sich, dass auch der Mais offensichtlich zu spät gesät wurde. Der Maiskolben ist nicht vollständig ausgeprägt, auch die Körner könnten größer sein. Eine Geschmacksprobe zeigt aber, der Mais schmeckt süß und trägt den Namen "Zuckermais" zurecht. Die Farbe könnte gelber sein, aber was soll's.


richtig gelb wär's schöner...


Nachdem wir uns also an dem süßen Mais erfreut hatten, kam natürlich gleich die nächste Frage auf. Kann man die Maiskörner als Samen für das nächste Jahr nutzen? Gute Frage, denn ich bin mir nicht sicher, ob es sich nicht auch hier um eine hybrid Sorte handelt. Auf jeden Fall haben wir jetzt einen Kolben komplett von seinen Maiskörnern befreit und diese zum Trocknen auf einen Teller gepackt. Irgendwie bin ich nach wie vor gespannt, ob man hieraus auch Popcorn machen kann. Vermutlich gibt es auch hierfür eine spezielle Sorte von Mais. Aber: wenn die Maiskörner getrocknet sind, wird es einen ersten Test in der heimischen Mikrowelle geben.


Saatgut oder Popcorn?

Sonntag, 14. Oktober 2012

Projekt "Lindenbaum"

Ein jeder Mann soll in seinem Leben einen Baum pflanzen. Ich habe das bereits getan, aber mehr oder weniger unfreiwillig. Im Jahr 2006 hatten wir eine schöne Altbauwohnung in einem Vorderhaus in der 4. Etage. Die Straße war gesäumt von Linden und irgendwann scheint sich die Frucht einer der Linden in unseren Balkonkasten verirrt zu haben. Im Herbst merkten wir den "Eindringling", ließen ihn aber wachsen. Nachdem das Pflänzchen einen kalten Winter hartnäckig überstanden hatte, fanden wir, dass es einen weiteren Sommer im Balkonkasten verdient hatte. So vergingen die Jahre. Wir zogen in eine andere Wohnung und die Linde zog mit. Irgendwann topften wir die Linde um und als wir in unser heutiges Haus zogen, bekam die Linde (mittlerweile in einem eigenen Topf) einen Platz irgendwo am Haus. Wirkliche Zuwendung hat die Linde bislang nie erhalten, aber das wollten wir ändern.


ein solche Frucht der Linde verirrte sich in unseren Balkonkasten


Vor einigen Wochen haben wir uns endlich durchringen können, einen Platz für unsere Linde festzulegen. Der Baum steht nun am östlichen Ende des Garten und wird hoffentlich nach der Auspflanzung weiter wachsen. Wir haben den Baum nie beschnitten, nur dafür gesorgt, dass er gerade wächst. Im Frühjahr werden wir ihn sicher zurückschneiden, um das Wachstum des Stammes anzuregen.



die jetzt ca. 200 cm hohe Linde hat einen neuen Platz

Jetzt im Herbst hat er nach dem Auspflanzen seltsame Blätter bekommen. Bislang haben wir das nie so genau beobachtet, möglicherweise sah die Blätter im Herbst immer so aus. Warten wir das Frühjahr ab.


die Blätter sehen ungesund aus...





Samstag, 13. Oktober 2012

Ergebnis Ernte "Walnuss"

Seit etwa 3 Wochen wirft nun unser Walnussbaum seine Nüsse ab. Man muss dazu sagen, dass es sich um einen schönen alten Baum handelt, der mindestens schon 80 Jahre auf dem Buckel hat. Entsprechend groß ist auch der Baum und damit verbunden die jährliche Ernte. Wenn der Herbst so schön wie dieses Jahr beginnt, kann man die Nüsse am besten aufsammeln. Die Schalen sind meist trocken und die Nüsse fallen entweder schon ohne Schale vom Baum oder lassen sich sehr einfach aus der trockenen Schale lösen.


sieht nach wenig aus, sind aber ca. 60 Walnüsse


Walnüsse die gerade vom Baum gefallen sind lassen sich zwar essen, schmecken aber noch sehr bitter. Die Walnuss ist eigentlich am besten zu essen, wenn sie richtig durchgetrocknet ist. Das kann schon mal 6-9 Monate dauern. Trocknet man die Nüsse zu schnell oder lagert sie nicht ausreichend trocken, so schimmeln die Nüssen innen sehr schnell. Leider merkt man das dann erst beim Knacken der Nüsse und dann ist es meist schon zu spät und die ganze Ernte ist verdorben.

Mein Vater hat hierzu seine ganz eigenen Theorien und hat dafür spezielle Drahtkörbe. In diese lagert er die Nüsse ein und trocknet sie erst an der Luft und später, wenn es draußen zu feucht wird, lagert er die Nüsse im Keller und "vollendet" hier die Trockung (geht natürlich nur bei trockenen Kellern).

Ich habe schon gesehen, dass Leute die Walnüsse in große Netze sammeln und diese dann einfach z.B. unter das Vordach oder in den Schuppen zum Trocknen hängen. Das sieht natürlich eleganter aus, als die Drahtkorb-Konstruktion meines Vaters, aber bei ihm geht Funktion vor Optik. Da mein Vater sich mehr aus den Walnüssen macht als wir, lassen wir ihn gewähren. Schließlich blockiert er auch seinen Keller mit der Trocknungs-Konstruktion....


Funktion schlägt Design...

Seit letzten Jahr hat unser Walnussbaum einen Pilz am Stamm. Letztes Jahr habe ich den Pilz entfernt, aber er ist dieses Jahr wiedergekommen. Seltsamerweise sieht es im Sommer abends oft aus, als wenn der Pilz qualmen oder dampfen würde. Es sieht fast aus wie "Blütenstaub" der dann aus dem Pilz aufsteigt. Möglicherweise handelt es sich ja um Pilzsporen. Da wir um das Wohlergehen des alten Knaben sehr bemüht sind, werden wir nächstes Jahr mal einen Gärtner dazu befragen.


kein Schornstein, qualmt aber trotzdem: Baumpilz am Walnussbaum



Neue Tulpen braucht der Garten

Tulpen sind für uns der Inbegriff des Frühlings. Noch schöner als die bunten Sträuße sind aber die Tulpen in der "freien Wildbahn". Da wir aus unserer Sicht entschieden zu wenig Tulpen im Garten haben (obgleich wir noch keine "Inventur" gemacht haben), mussten wir hier unbedingt nachbessern.

Bei unserem letzten Ausflug in ein Pflanzencenter haben wir also einige Tulpenzwiebeln erstanden. Konkret:

50 Stück der Sorte "Gelber Kaiser" (Fosteriana Tulpen) / 8,99 Euro und
7 Stück "Gefüllte Späte Tulpen (Lilac Perfection) / 2,99 Euro

Da man die Tulpen von September bis Dezember pflanzt, war dieses Wochenende perfekt. Bei schönstem Sonnenschein haben wir ein paar geeignete Standorte gesucht. Viel zu beachten gibt es an und für sich nicht. Tulpen sehen am besten aus, wenn sie in Gruppen arrangiert werden. Zudem haben wir darauf geachtet, dass man, insofern die Tulpen in den Rasen kommen, mit dem Rasenmäher drumherum mähen kann.

Die Tulpenzwiebeln sollten in ca. 10 cm Tiefe gepflanzt werden. Für die Herstellung geeigneter Pflanzlöcher gibt es vielerlei Hilfsmittel. Wir haben es anfangs mit einem kleinen Pflanzstab versucht, der taugt aber eher dazu, kleine Löcher für Samen zu stechen. Wenn man ein Loch in 10 cm Tiefe damit herstellen will, muss man den Stab schon samt Griff nahezu komplett in die Erde versenken. Anderenfalls ist das Loch in der Tiefe so eng, dass die Tulpenzwiebel aufgrund ihrer Breite nicht bis unten kommt, sondern auf 4-5 cm stecken bleibt. Wir haben den Stiel eines ausrangierten Gartengerätes genommen und die Löcher damit gestochen. Man hat einen wunderbaren Hebel, um das Pflanzloch ausreichend tief und breit zu stechen. Je nach Bodenverhältnissen benötigt man aber schon etwas Kraft, um die Löcher zu stechen. Zumindest bei mir haben sich nach etwa 40 Löchern auch die ersten Blasen an den Händen gebildet...


50 Tulpenzwiebeln und ein (nicht geeigneter) Pflanzstab


besser geeignet: Stiel eines alten Gartengerätes


keine Wühlmäuse, sondern Löcher für Tulpenzwiebeln


Projekt Ginkgo Baum

Ein bis zweimal im Jahr sind wir in Weimar zu Gast. Die Stadt lohnt immer einen Besuch. Bei unserem letzten Aufenthalt Anfang Oktober haben wir uns endlich einen kleinen Ginkgo Baum (bzw. Pflanze) mitgebracht. Meine Frau ist ein großer Goethe Verehrer und der hat bekanntermaßen den Ginkgo seinerzeit erforscht und auch nach Weimar gebracht, wo man vieler Orten sehr große Exemplare "in freier Wildbahn" findet.
Also wird Goethe zukünftig nicht nur in unseren Bücherregalen vertreten sein, sondern hält quasi auch Einzug in unseren Garten.

Unser kleiner Ginkgo ist ca. 30-40 cm groß und brauchte erstmal ein nettes Fleckchen. Wir haben einen schönen halbschattigen Standort für ihn gefunden und hoffen nun, dass er den ersten Winter schadlos übersteht. Der Baum soll jedes Jahr 30-40 cm wachsen und kann zum Zwecke der Stammbildung im Herbst zurück geschnitten werden. 

Das Einpflanzen war schnell gemacht. Ein Loch mit einem Durchmesser von ca. 40 cm wurde ausgehoben und der Ginkgo entsprechend eingebracht. Mit der Erde haben wir auch gleich etwas Guano Dünger hinzu gegeben, wir wollen im Garten auf chemischen Dünger gänzlich verzichten. Den Ginkgo haben wir dann noch mit einem Holzstab abgestützt, damit der Herbstwind den kleinen Baum nicht gleich umkippt. Die kleine Kerbe im Holzstab dient dazu, das Wachstum des Baumes beobachten zu können.


"Ginkgo biloba" auch bekannt als Goethebaum


das markante Blatt des Ginkgo



...kurz ein kleines Loch ausgehoben...


... den Baum fixiert und auf einen milden Winter gehofft.

Zwar ist der Ginkgo in Europa winterhart und frostsicher, die Jungpflanze sollte aber vor dem Winter um den Stamm herum angehäufelt werden. Wir haben dazu Rindenmulch in der gröberen Körnung genommen.
Mal sehen, ob es funktioniert.

Freitag, 12. Oktober 2012

Ergebnis Ernte "Tomaten"

Die Tomaten haben unsere Erwartungen schlichtweg übertroffen. Wir hatten zwei verschiedene Sorten gekauft. Einige Pflanzen waren "normale" Tomaten und die anderen waren "Cocktail-Tomaten". Die "wahren" Tomatenzüchter werden jetzt sicher mit den Augen rollen, weil ich "normale" Tomaten schreibe.
Nun ja, es gibt viele verschiedene Tomatensorten, die sich alle in Geschmack, Farbe und Form unterscheiden. So tief bin ich in diese Materie nicht eingetaucht, was mir auch später bei der Gewinnung von Samen zum Verhängnis werden sollte (siehe Samen aus Tomaten gewinnen).

Weil wir spät dran waren (Ende Juni) haben wir auch Pflanzen in verschiedenen Größen gekauft. Wobei die großen Pflanzen wirklich fast doppelt so groß waren aber auch der doppelte Preis aufgerufen wurde. Das Geld hätten wir uns sparen können, denn schlussendlich sind die Pflanzen jetzt gleichhoch und ich kann auch keinen Unterschied im Ertrag feststellen.

Beim Wachstum legten die Pflanzen ein unglaubliches Tempo vor. Jetzt haben sie eine Höhe von ca. 2 Metern erreicht und ich kürze sie ab und an oben ein. Es entstanden zahlreiche große Nebentriebe, die es schwer machten, die Pflanze stabil zu halten. Im Laufe des Wachstums mussten wir mehrmals die Pflanzstäbe durch stabilere ersetzen und zahlreiche Ringe und Schnüre zur Befestigung anbringen.


Tomatenpflanze ca. 2 Meter hoch

Die Früchte wachsen an allen Pflanzen wirklich reichhaltig. Allerdings haben wir die Pflanzen eben sehr spät gepflanzt, so dass die meisten Früchte noch grün sind. Sofern es noch keinen Nachfrost gibt, hoffen wir aber weiter auf anstehende Ernte. Bislang haben wir zwei Schüsseln voll ernten können.

Bei den Cocktail-Tomaten werden die Früchte aber leider nicht synchron reif. Im Laden bekommt man ja quasi immer eine "Traube" mit Früchten die alle samt reif sind. Bei uns werden immer nur einzelne Früchte der Traube reif, die wir dann einzeln ernten.


Cocktail-Tomaten (unreife Traube)

Ergebnis Ernte "Erbsen"

Die Erbsen keimten ähnlich schnell wie die Buschbohnen. Wir hatten uns für die Sorte "Vitara, Pisum sativum C." entschieden. Die erwachsenden Pflanzen erreichen eine ähnliche Höhe wie die Buschbohnen. Im Unterschied zu den Bohnen entwickeln sich hier aber kleine "Tentakel" die sich überall verhaken. In unserem Fall hatten die Pflanzen scheinbar zu eng gesetzt, denn die Tentakel verhakten sich untereinander, so dass die ganze Reihe Erbsen quasi verbunden war. Irgendwann drückten sich die Pflanzen durch das hohe Gewicht gegenseitig nach unten und lagen auf dem Boden. Vielleicht sollte man beim nächsten mal einfach etwas unter die Pflanzen legen (kleine Äste o.ä.), denn die Erbsenschoten lagen bei uns auf dem Boden aus und wurden so teilweise faulig.

In Summe hatten wir trotzdem einen guten Ertrag, der für zwei vollwertige Mahlzeiten á drei Personen reichte. Viel leckerer finden wir allerdings, die Schoten einfach zu öffnen und die Erbsen zwischendurch roh zu essen.

Ergebnis Ernte "Bohnen"

Die Bohnen erfüllten die Erwartungen vollkommen. Wir hatten uns für Buschbohnen der Sorte "Prinzessa (Phaseolus vulgaris l.)" von FloraSelf im Baumarkt unseres Vertrauens entschieden. Die Packung versprach lange, runde Hülsen, ohne Fäden.

Anfangs wurde die Hälfte der Saat durch die Vögel vertilgt. Da die Samen sehr schnell keimen und kleine Triebe entstehen, konnten wir die betroffenen Stellen schnell ausmachen und nachsäen. Im Nachhinein eigentlich sehr praktisch, denn so wurde auch die Bohnen-Ernte zeitversetzt und wir hatten nicht zu viel Bohnen auf einmal.

Die einzige Problematik bestand darin, dass der Boden scheinbar zu locker für die schnell wachsenden Pflanzen war. Die Pflanze hatte bald ein erhebliches Gewicht, da sie sich nach oben wie zur Seite ausdehnte. Dabei fielen die Pflanzen förmlich um. Wir haben die Pflanzen immer wieder aufgerichtet und den Wurzelballen festgedrückt, doch die meisten Pflanzen fielen immer wieder und wieder um. Schließlich ließen wir sie gewähren. Fortan lagen die Pflanzen quasi auf dem Boden und wuchsen von dort in Lichtrichtung. Auf dem Bild kann man die dadurch entstandene, seltsame Form der Pflanzen erkennen. An und für sich besteht darin kein großer Nachteil. Lediglich die Bohnen hängen eben nicht fein säuberlich an der Pflanze, sondern liegen teilweise auf dem Boden. Das tat aber der Qualität der Bohnen keinen Abbruch.


so sehen "instabile" Bohnenpflanzen aus

Insgesamt haben wir drei große Schüsseln Bohnen geerntet, die für jeweils ein Essen für drei Personen gereicht haben. Zwischendurch haben wir auch immer mal wieder kleinere Mengen geerntet, die wir mit anderem Gemüse zusammen zubereitet haben. Für das Beet mit fünf Reihen ein guter Ertrag.

Ergebnis Ernte "Zucchini"

Mal abgesehen davon, dass ich immer wieder nachgucken muss, wie Zucchini eigentlich korrekt geschrieben wird, finde ich dieses Gemüse sehr sympatisch. Ohne Frage musste sie auf jeden Fall in unseren Gemüsegarten. Als anspruchslos geltend, verspricht sie bei minimalen Aufwand einen guten Erfolg.

So war es denn auch. Wir hatten eine kleine Pflanze gesetzt, die wirklich kaum größer als ein Stiefmütterchen war. Die Pflanze wuchs und wuchs und wuchs. ziemlich schnell trug die Pflanze die ersten Blüten und an einigen der Blüten entstanden kleine Zucchinis. Dabei bildet sich an der Pflanze ein langer Stängel und am Ende des Stängels die Blüte. Bei manchen Blüten wurde dann aus dem Stängel die Zucchini, bei anderen nicht. So entstanden teilweise Zucchinis, an deren Ende noch eine Blüte wuchs.


fast reife Zucchini und junge Zucchini mit Blüte


Die erste Ernte brachte rund 8 Zucchinis ein. Die Pflanze bildet eine Menge Blätter, was wohl auch so sein muss, damit die Zucchinis nicht in der Sonne liegen. Jetzt im Oktober sind aber einige der Blätter zerfressen und auch vergilbt, so dass wir einige der blätter entfernt haben. Die Pflanze trägt aber immer noch Zucchinis, die sicher in den nächsten ein bis zwei Wochen reif sind.


Zucchini-Pflanze mit zerfressenen Blättern

Da der Boden nun merklich feuchter geworden ist, haben wir die Zucchinis nun ein wenig vom Boden abgehoben, in dem wir einfach einen alten Klinker-Stein unter den tragenden Trieb der Pflanze gelegt haben.


abgestützte Zucchinis

Ergebnis Ernte "Physalis"

Die als Physalis oder auch als Kapstachelbeere oder Andenbeere bekannte Pflanze entwickelte sich ebenfalls prächtig. Wir haben die Pflanze als etwa 30 cm großes Pflänzchen eingepflanzt.
Entwickelt hat sich eine über 2 Meter große Pflanze mit 4 großen Haupttrieben. Die Pflanze entwickelte reichlich Blüten und auch immer Früchte. Nur haben wir den Fehler gemacht und die Pflanze zu dicht an die Tomaten gesetzt. So fehlte irgendwann vermutlich das ausreichende Sonnenlicht und die Früchte entwickelten sich nur noch an den vom Licht erreichbaren Stellen. Die Früchte sind aus meiner Sicht sogar noch leckerer als die aus dem Laden. Irgendwie schmecken sie fruchtiger, gehaltvoller.


exotisch: die Blüte der Physalis


schützt die Frucht: Hülle der (unreifen) Physalis

Ergebnis Ernte "Kohlrabi"

Eigentlich bin ich kein Fan der Pflanze mit dem Namen "Brassica oleracea L. var. gongylodes" kurz: Kohlrabi. Aber irgendwie gehört die Pflanze in ein ordentliches Gemüsebeet. Die Samen gingen gut auf und wir mussten die Pflanzen-Reihe schnell ausdünnen. Eine Zeit lang stagnierte das Wachstum. Wir haben dann den Boden rund herum aufgelockert und siehe da, der Kohlrabi wuchs weiter.

Derzeit können wir das Ergebnis bestaunen. Der Kohlrabi hat eine gute Größe erreicht. Leider hat der ein oder andere Kohlrabi Bekanntschaft mit Schnecken machen müssen, so dass die Kohlrabis teilweise angeknabbert sind. Auch haben die blätter mittlerweile gelitten. Sie haben eine Art Lochfrass bekommen.
Der versierte Gärtner könnte an dieser Stelle sicher sagen, ob es sich um eine Schnecke, Milbe oder einen Pilz handelt. Ich weiß es nicht. Und eigentlich ist es mir auch egal, die die Frucht scheint derzeit nicht darunter zu leiden. Früher hatte der nette Mann von Calgon etwas gegen Lochfrass bei der Waschmaschine zu Hand. Ich fürchte nur, dass dies hier nicht hilft. Wäre auch nicht wirklich "bio".


Der Kohlrabi in voller Pracht


Der Calgon-Mann hätte seine wahre Freude...


Ergebnis Ernte "Mais"

Der Mais hat uns mit Abstand am meisten überrascht. Die Saat viel am ehesten in die Kategorie "das wird sowieso nichts". Der Samen ging alsbald auf und wuchst zu kleinen Pflänzchen heran. Die beiden Reihen haben wir etwas ausgedünnt und sonst nichts weiter unternommen. Weder wurde der Boden aufgelockert, noch wurden die Pflanzen abgestützt oder ähnliches. Und siehe da, die Pflanzen wuchsen und wuchsen.

Mittlerweile sind die pflanzen gut 1,80 Meter hoch und an jeder Pflanze befindet sich ein Maiskolben.
Entstehen soll hier sogenannter Zuckermais. An und für sich sollte der Mais langsam zu ernten sein. Wir haben gelesen, dass die Pflanzen sich dann braun einfärben und die kleine "Haarfrisur" auf dem Kolben sich dann ausdünnt. So sieht man es ja auch immer auf den Feldern.
Zwar kriegt unser Mais wirklich langsam "Haarschwund", aber er färbt sich nicht wirklich. Die Körner kann man durch die Schale ertasten, sie fühlen sich aber noch sehr weich an. Wir werden noch warten und hoffen, dass es noch keinen Nachtfrost gibt.


zwei Reihen Mais "Golda (Zea mays)"

Die "Frisur" vom Maiskolben verändert sich


Ergebnis Ernte "Kürbis"

Die beste "Haltungsnote" bekommt an dieser Stelle definitiv der Kürbis. Wir hatten im Baumarkt unseres Vertrauens den Samen "Big Max (Cucurbita pepo L.)" von FloraSelf erworben. Der daraus entstehende Riesenkürbis ist nicht zum verzehr geeignet, macht sich aber gut zum Schnitzen von Halloween-Kürbissen.

Der Plan war einfach - wieso Kürbis zum Schnitzen teuer kaufen und auch noch schleppen, wenn man ihn bequem im Garten ernten kann?
Soweit zum Plan, in der Realität ist von 6 Samen einer aufgegangen. Die anderen vielen Möglicherweise aber den Vögeln zum Opfer. Das kleine Pflänzchen entwickelte sich rasch zu einer ansehnlichen Ranke mit vielen tollen Blüten. Leider verwelkten die Blüten und es blieben (anders als bei der Zucchini) keine Früchte übrig.

Ende August hatte die Pflanze dann schon ein Ausmaß erreicht, dass ich die Wahl zwischen Abschneiden oder Beantragung eines Wegerechts bei den Nachbarn hatte. Die Wahl fiel auf das Abschneiden, auch weil viele Leute und sagten, die Pflanze muss möglichst kurz gehalten werden, damit die Energie in die Früchte geht. Das klang logisch.

Nun ist Mitte Oktober. Die Pflanze wurde immer reichlich eingekürzt. Man muss dazu sagen, dass man mit dem Kürzen kaum nachkommt, denn man kann der Pflanze fast beim Wachsen zusehen. Nur Früchte sind nach wie vor nicht zu erkennen. Möglicherweise ist die Pflanze nicht mit dem Datum von Halloween vertraut. Es erscheint aussichtslos, noch einen ausreichend großen Kürbis bis zu Halloween zu ernten. Wenn überhaupt würde er wahrscheinlich eher Apfelgröße haben. Unwahrscheinlich, dass man mit derlei Schnitzwerk tatsächlich Kindern einen Schrecken einjagen kann...


Sollte hier nicht eigentlich ein Kürbis wachsen?


Wir haben den Tipp erhalten, dass möglicherweise die Bestäubung nicht geklappt hat. Bei den nächsten Blüten werden wir uns einen Pinsel schnappen und die Blüten quasi analog bestäuben....


Kürbis-Pflanze nach zwei Wochen Urlaub
Kürbis-Pflanze nach dem Einkürzen

Ergebnis der Ernte / die "errors"

Gut - wie gesagt, wir arbeiten nach dem Prinzip "try & error". Beschränken wir uns hier mal auf das "error".
Irgendwie haben genau die Pflanzen gar nicht funktioniert, die uns eigentlich am unkompliziertesten erschienen.

Möhren: zwar keimten die Samen offensichtlich schnell und es kamen kleine Blättchen zum Vorschein,
jedoch blieb es bei 2-3 cm langen Blättern, die dann rasch verwelkten. Vielleicht lag es an den vielen Regentagen.

Poree: keimte ebenfall schnell und bildete 20-25 cm langes Lauch. Der Durchmesser war allerdings äußerst dürftig und Mitte / Ende August verkümmerte das Lauch. Möglicherweise war der Boden zu hart. Wir hatten ihn zwar zwischen drinnen etwas aufgelockert, aber vermutlich zu spät.

Gurken: bildete nette lange Triebe, die auch Blüten bildeten. An einigen Blüten gab es sogar kleine Gürkchen, die aber nie über die Länge von 6-7 cm hinaus kamen und dann vor sich hin vegetierten.
Möglicherweise waren der Pflanze mit dem Namen "Chinese Slangen" die Berliner Bodenverhältnisse zu widrig.

Fazit: nächstes Jahr werden wir sicher die Gurken nochmal probieren. Vielleicht war der Standort auf Beet 1 zu schattig. Wir werden sehen...


Das Beet wird bepflanzt

Ende Juni waren wir dann soweit, dass wir unser Beet bepflanzen bzw. die Samen aussäen konnten.
Den Warnungen der Nachbarn zum Trotz, dass dieser Boden ohnehin nicht zu Gebrauchen wäre, wählten wir also voller Euphorie zahlreichen Gemüsesorten aus und forderten unser Glück heraus.

Beet 1: Möhren (Samen), Gurken (Samen), Kürbis (Samen), Zucchini (Pflänzchen)
Beet 2: Bohnen (Samen)
Beet 3: Kohlrabi (Samen), Poree (Samen), Erbsen (Samen)
Beet 4: Erbsen (Samen), Mais (Samen), Cocktail-Tomaten (Pflanze), Tomaten Pflanze

Alles wurde gemäß Anleitung in den Boden gerbracht, lediglich mit den Abständen haben wir es nicht immer so genau genommen. Da die Vögel auch Ihren Zoll verlangen und meist eine Menge Samen für sich fordern, haben wir alles enger gesät und wollten im Notfall die Pflanzen später ausdünnen.

Gut, nun also warten....

Die Scholle wird abgesteckt....

Im Juni 2012 hatten wir es endlich geschafft. Der Großteil der Arbeiten am und im Haus waren erledigt, so dass wir uns mehr dem Garten widmen konnten. Als erstes wollten wir einen kleinen Gemüsegarten anlegen. Das sollte auf der einen Seite lediglich als Spaß / Hobby passieren und auf der anderen Seite unserer 5jährigen Tochter beibringen, dass Gemüse nicht sauber abgewaschen im Supermarkt wächst...

Zunächst haben wir eine geeignete Stelle im Garten gesucht und abgesteckt. Das Abstecken war einfach, die Säuberung des Bodens umso schwerer. Unter der Grasnarbe verbargen sich jede Menge an Wurzelwerk.
Irgendwann war es geschafft. Wir haben dann aus dem Quadrat vier kleine Beete geschaffen, die durch entsprechende Wege verbunden sind. Die Wege haben wir mit alten Klinker-Steinen abgegrenzt. Später kommt in den Weg ein Wurzelfließ hinein und oben drauf kommt Schotter.
Die kleinen Weidenzäune haben wir im Baumarkt erstanden.

Also bald kann es losgehen...